Was ist Eutonie?
Nach Gerda Alexander (1908 – 1994) ist Eutonie eine Methode zur Regulierung der Körperspannung. Sie basiert auf verschiedenen Bewusstseinsschritten oder Prinzipien, die Unterspannungen und Überspannungen im Organismus ausgleichen und einen harmonischen, flexiblen, jeder Lebenssituation angemessenen Gesamttonus hervorrufen.
Vier wichtige Prinzipien der Eutoniepädagogik sind: Haut, Kontakt, Raum, Knochen.
Je nachdem wie und in welchem Zusammenhang wir die Prinzipien anwenden, hebt oder senkt sich der Tonus zu der, der jeweiligen Situation angepassten Tonusmittellage.
Haut, auch Hautbewusstsein, vermittelt uns die Wahrnehmung von unserem Körper als Ganzheit in seiner tatsächlich vorhandenen Form. Wir erleben die Grenze zwischen dem eigenen Organismus und der Außenwelt. Wir begreifen: „Das bin ich. Das ist die Welt.“
Kontakt führt unsere Wahrnehmung über die Grenzen der Haut hinaus und lässt uns mit Gegenständen oder Menschen bewusst in Beziehung treten. Wir begreifen: „Das bin ich in der Welt.“
Raum oder Körperinnenraumbewusstsein verhilft uns zur Erfahrung der Dreidimensionalität. Wir begreifen: „Ich bin bewegter, lebendiger Raum innerhalb einer belebten, lebendigen Welt.“
Knochenbewusstsein schenkt uns die Erfahrung von Kraft, Stabilität und Beweglichkeit. Wir begreifen: „Bewegte und bewegende Kraft - das bin ich selbst.“